von Elvira Schneider
Stress, Ängste, Scham und der Versuch, alles zu kontrollieren, wirken sich auf die Harnorgane, v.a. auf die Blase und Prostata aus. Es können sich sowohl körperliche Symptome entwickeln wie Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen, wiederkehrende Blasenentzündungen, Prostatabeschwerden oder auch Erschöpfung und chronische Müdigkeit.
Entspannen und lösen sich diese krankmachenden Muster im Nervensystem, ist es möglich, Hindernissen mit Gelassenheit zu begegnen, langsamer zu werden und einen sinnvollen Umgang mit den oben beschriebenen Ängsten zu lernen.
Harnorgane reagieren auf Stress
Auf der organischen Ebene ist die Harnblase ein dehnbares, muskuläres Hohlorgan. Sie sammelt und speichert den Harn aus den Harnleitern, bis er über die Harnröhre entleert wird. Harndrang empfinden wir ab einem gewissen Füllungszustand der Harnblase. Funktion und Lage ihrer Schließmuskeln sind dafür verantwortlich, dass der Urin, der gebildet wird, kontrolliert entleert werden kann. Der untere Harnröhrenschließmuskel liegt im Beckenboden und reagiert willkürlich, unterliegt somit unserer Kontrolle. Der obere Verschluss, der aus Muskelschlingen und elastischen Netzen besteht, funktioniert unwillkürlich und wird über das vegetative Nervensystem gesteuert.
Eine dauerhafte Anspannung in der Blase erhöht Ungeduld, inneres Getriebensein, Druck, Hast und Eile.
Eine Schwächung der Blase hat mit einem unkontrollierten Abgang von Urin, mit Einnässen oder Bettnässen zu tun. Bei Kindern funktionieren die Blasenmuskulatur und die Ein- und Ausgänge der Harnröhre noch nicht gleich perfekt und bei älteren Menschen nicht mehr so gut. Dieses Thema ist häufig mit großer Scham belegt und löst tiefe Emotionen von Minderwertigkeit aus. Je nachdem, wie die Sauberkeitserziehung eines Kindes von den Eltern begleitet wird, fühlt sich ein Kind damit angenommen oder abgelehnt. Wird ein Kind von Erwachsenen wiederholt ausgelacht, ist dies ein demütigender Moment, der in der Erinnerung haften bleibt.
Diese Speicherungen können bis ins Erwachsenenalter belegt sein mit den schon benannten Emotionen wie Scham und Erniedrigung bis hin zu der Entwicklung von Zwängen, so wie Waschzwang und Hypochondrie. Beim Mann sind es Themen wie vorzeitiger Samenerguss, Prostataprobleme oder Prostatatumore.
Weitere Erkrankungen sind Inkontinenz, Blasensteine, Reizblase, Blasenentzündungen, Infektionen mit Herpes, Chlamydien und dem Epstein-Barr Virus.
Es geht bei all diesen Themen um Kontrolle und Kontrollverlust und um tiefgreifende Ängste.
Woher stammen diese Ängste?
Ein Embryo in der Gebärmutter ist wie ein Fisch im Wasser: Der Körper der Mutter nimmt eine sphärische Form an, die den Embryo umspült und beschützt. In der Gebärmutter sind wir über Monate hinweg in einem schwebenden, rollenden und strahlenden Zustand, umhüllt von Glückseligkeit. Allmählich sind wir groß geworden. Wir sind gewachsen, bis dieser vertraute Schutzraum enger wurde und wir erste Erfahrungen von Stress erlebten. Ab einem gewissen Punkt sind wir zu groß, und dieselbe Umgebung, die bisher unterstützend war, wird nun zu eng. Der Druck wird größer und wir sollen hinausbefördert werden.
Dheeraj, der Begründer der Heilkunst des Tibetan Pulsing, drückte es folgendermaßen aus: „Ein neues Phänomen wird geboren, die Identifikation. ICH werde verdrängt, ICH werde zurückgewiesen, ICH muss leiden.“
Wenn wir in Stress und Druck geraten, scheint dieses alte Programm, das durch die Geburt initiiert wurde, zu greifen: Ich muss die Kontrolle behalten aus Angst, verdrängt zu werden.
Wenn Anspannungen sich lösen
Wir könnten auch die Einstellung gewinnen, einer Situation von Druck und Stress innerlich nachzugeben, weich zu bleiben und sie als Herausforderung zu sehen, etwas neu zu betrachten, eine Wandlung zuzulassen. So wie damals bei der Geburt, wo wir einen Zustand verlassen mussten, ohne zu wissen, was auf der anderen Seite sein wird. Wir sind bereit, vollständig loszulassen, zu vertrauen und neu geboren zu werden.
Sind alle Anspannungen in der Blase gelöst, bleiben wir gelassen auch in Situationen, die schwierig oder unbekannt sind. Wir können die Dinge mit Humor sehen, über uns selbst lachen. Es kann sich die Gabe entwickeln, Gedanken zu lesen, hellfühlig und hellhörig zu werden. Nichts ist mehr zwischen uns und dem anderen, vor allen Dingen kein Urteil. Weder haben wir ein Urteil über uns selbst noch über den anderen. Wir gehen den Dingen gelassen entgegen und erwarten das Beste.
Aus dem Buch des Tibetan Pulsing Begründers, Shantam Dheeraj:
„Wir werden weise. Jedes Mal, wenn eine negative Ladung gebrochen wird, verschwindet die Angst, ein Leiden hört auf, eine Wut löst sich auf. Dies sind bioelektrische Erfahrungen. Wenn du von einer Angst befreit wirst, kannst du plötzlich durch sie hindurchblicken, und durch diese Penetration erlangen wir Weisheit. Weisheit ist schlicht und einfach das Resultat von Transformation, direkt. Wenn du dich veränderst, erlangst du Weisheit. Für die Blase ist die Weisheit sehr spezifisch. Wenn du eine Blockierung in der Blase durchschaust, durchschaust du etwas sehr Heftiges, etwas sehr Beschämendes, etwas Riesengroßes.
Wenn du diese Hindernisse durchschaust, bekommst du plötzlich einen Sinn für Humor und erkennst die Unsinnigkeit deiner Angst. Der Sinn für Humor ist die Form von Weisheit, die aus der Transformation der Blase entspringt. Du musst niemals unter Stress leiden, wenn du lernst zu lachen.“
Weiteres zum Thema der Blase und anderen Organen finden Sie im Buch von Elvira Schneider (Heilpraktikerin im Heilzentrum): „Der Organ-Kalender des Tibetan Pulsing – mit der Kraft des Pulsschlags die 24 inneren Organe harmonisieren“ (Schirner Verlag).
Tibetan Pulsing löst Verknotungen im Nervensystem
Die Heilkunst des Tibetan Pulsing arbeitet auf der Ebene des Nervensystems und löst dort Verknotungen, stellt den energetischen Fluss wieder her und balanciert, harmonisiert und stärkt alle inneren Organe.
Aus der Sicht des Tibetan Pulsing sind Organe nicht nur physische Manifestationen in unserem Körper, sie stehen im Gesamtzusammenhang des menschlichen Organismus für bestimmte Themen und sie haben eine eigene Schwingung, die sich in Farben und Frequenzen ausdrückt. Die Heilkunst des Tibetan Pulsing ist eine intuitiv erarbeitete, ganzheitliche Wissenschaft von Körper, Geist und Seele, in der sich Elemente aus Psychosomatik, Augendiagnostik und Körperarbeit verbinden und auf intelligente Weise zusammenwirken.
In der Körper- und Energiearbeit wird auf direkte Weise das Organ berührt und die Spannung darin gelöst. Weitere Energiepunkte werden verbunden und durch länger anhaltenden, sanften Druck pulsiert, bis sich eine tiefe Harmonie des Nervensystems einstellt und der Klient loslassen kann. Die Therapeutin arbeitet mit Händen, Füßen und dem Einsatz ihres Körpers.
Kur zum Thema im Heilzentrum:
Blasenkur
„Stress lass nach!“ – Organkur zum Thema der Blase
21. – 26. Mai 2024
mit Elvira Schneider – Elvira Schneider ist Heilpraktikerin für Klassische Homöopathie sowie Trauma- und Körperarbeit im Heilzentrum Kloster Gut Saunstorf. Sie arbeitet seit über drei Jahrzehnten mit Tibetan Pulsing in Einzelsitzungen, Seminaren und Ausbildungen. Weiter ist sie ausgebildet in der Trauma Arbeit Somatic Experiencing (SE) und begleitet hier Menschen einzeln und in Gruppen.
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